Wie ging es nun weiter bei unserer Erneuerung der Tanks? Was ich vorwegnehmen kann, es lief nicht wie geplant.
Es sollten ja die Tanks vor dem 6.4. eingebaut sein, da ich mit meinem Freund Norbert ein paar schöne Tage in der Bucht verbringen wollte. Als ich am 1. April beim Service nachfragte, wie die Arbeiten in der kommenden Woche nun exakt ablaufen sollen, zeigte mir der Service Chef, dass die Tanks im Inneren einen Fehler hätten und ein Einbau der Füllstandsmesser in der Form unmöglich sei. Man würde sich aber überlegen wie dieser Fehler behoben werden könnte. Das würde aber leider etwas dauern. Somit war die geplante Ausfahrt mit Norbert hinfällig. Wir haben trotzdem die Zeit sehr genossen und die Umsätze der Brauerei Ozujsko merklich angehoben 😉
Da die Werft mit Arbeiten an Schiffen für die vielen Oster-Urlauber ausgelastet war, habe ich auch nicht wirklich mit einem Einbau vor Ostern oder in der Nachosterwoche gerechnet.
Allerdings haben die Service-Mitarbeit den Fehler beheben können, indem die „Schwellbleche“ an den notwendigen Stellen im Inneren der Tanks durchbohrt wurden und somit die tiefste Stelle mit dem Füllstandsmesser erreicht werden konnte. Die Füllstandsmesser bestehen aus einem Stab und einem ringförmigen Schwimmer der am Stab je nach Füllstand des Diesels herauf und herabsteigt. Im Inneren des Schwimmers ist ein Magnet der über Induktion (oder so) den Widerstand in der Spule abhängig von der Position im Stab ändert. Dummerweise muss der Schwimmer von ganz unten im Tank bis nach oben freie Bahn haben um arbeiten zu können.
Long Story short: die Korrektur dauerte bis nach Ostern und der Tank-Einbau erfolgte erst am 19. April. Hurra!!! Die Tanks sind im Schiff! Jetzt „nur“ noch befestigen und Leitungen etc. installieren. Die Erwartung unserseits war natürlich dass, nachdem die Tanks um 10 Uhr morgens im Boot waren, es nun Schlag auf Schlag weiterginge. Allerdings verließen alle Mechaniker das Schiff und der Tischler sagte uns es ginge morgen weiter. Okay!?!?
Am nächsten Tag war natürlich keiner da, auf Nachfrage am Donnerstag sagte man uns, dass irgendetwas dazwischengekommen sei und man uns informieren würde… Am Freitag wurde nicht einmal das Telefon abgehoben (Ich sollte nicht immer meine Nummer mitsenden …) aber der Service Chef kam gegen Mittag an Bord. Er entschuldigte sich vielmals und sagte zu, dass die Arbeiten in der kommenden Woche abgeschlossen werden würden. Er bat uns allerdings das Schiff idealerweise zu verlassen, da sie den ganzen Boden aufmachen müssten und dann ein Wohnen und Arbeiten auf dem Schiff nicht möglich sei. Für uns war es kein Problem da wir in dieser Woche so oder so nach Hause wollten. Es gab Karten für ein Joe Bonamassa Konzert am 3.5. in Düsseldorf und das Konzert wollten wir uns nicht entgehen lassen. Zudem waren verschiedene Arzttermine geplant. Wir ließen uns hoch und heilig versprechen, dass die Arbeiten auch in der Zeit (immerhin fast zwei Wochen) wirklich und vollständig abgeschlossen werden würden. Dies wurde zugesagt und fast vollständig eingehalten.
Als wir am 9.5. wieder aus Deutschland zurück kamen, waren die Tanks komplett eingebaut und alle Leitungen angeschlossen. Top! Nur war nicht wie vereinbart, das Schiff zur Tankstelle geschleppt worden und jeweils mit 100 Liter pro Tank befüllt worden. Und auch die Leitungen waren nicht entlüftet und die Motoren nicht gelaufen.
Nun ja, wenigstens alle Leitungen waren professionell verlegt und die Tanks
unverrückbar eingebaut! Auch die neuen Tank-Anzeigen waren top installiert. Ich bin am Samstag den 10.5. mit jeweils zwei Kanistern zur Tankstelle gefahren und habe jeweils 60 Liter geholt. Viermal die Tour und in jedem Tank waren 120 Liter Diesel. Die Tank-Anzeigen zeigten ab ca. 80 Liter eine Füllung an. Das war so auch von mir erwartet worden, da die Tanks durch die besondere Form keine Füllstandsmessung an der tiefsten Stelle zulassen. Wenn also die Tankuhr leer anzeigt sind noch 80 Liter pro Tank drin. Das muss man nur wissen. Kein Problem! Andersherum wäre es blöd. Tankuhr zeigt Rest an und Tank ist leer. So kann ich prima damit leben.
Am nächsten Tag habe ich versucht die Leitungen zu entlüften. Was soll ich sagen, es ist mir nicht gelungen. Irgendwo auf der Leitungsstrecke gab es auf beiden Zuleitungen eine Blockade. Ich habe mir die Finger wundgepumpt. Kein Erfolg! Ich sah schon wieder die Ausfahrt gefährdet.
Montagmorgen Anruf beim Service und siehe da, der Mechaniker war 15 Minuten später an Bord und hat mit einer Pumpe das Problem behoben.
Nach der Arbeit konnten wir es kaum abwarten die erste Tour zu unternehmen. Die erste Fahrt ging an die Tankstelle.
Hier nun die nächste Überraschung! Der Tankwart steckt die Dieselpistole in die Füllöffnung und lässt laufen was das die Pumpe hergibt! Allerdings nur ca. drei Sekunden, denn dann schoss eine Ladung Diesel aus der Füllleitung zurück an Bord! Das ganze Teak stand unter Diesel. Was für eine Sauerei!!! Mit Lappen und Papier so viel wie möglich aufnehmen und den Schaden begrenzen. Es wird sicherlich noch einige Wochen und einige Wäschen dauern bis der letzte Diesel aus dem Teak raus ist.
Lerne!!!! Langsam befüllen, dann geht es auch!
Wir haben jeden Tank einzeln befüllt und haben schätzungsweise 850 Liter Diesel an Bord! Perfekt, endlich steht den großen Touren nichts mehr im Weg.
Die erste Tour haben wir an dem Abend noch gestartet und sind eine Stunde in die Bucht Grebastica gefahren und haben einen schönen Abend und Nacht an Bord verbracht.
Abends und morgens geprüft ob alles dicht ist! Alles perfekt.
Ende gut alles gut!
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